Manuelle Lymphdrainage nach Dr. Vodder
Bei der Manuellen Lymphdrainage (MLD) handelt es sich um eine etablierte und anerkannte Therapieform mit dem Ziel, den Rückfluss eingelagerter und zurückgestauter Gewebsflüssigkeit durch manuelle Anregung des Lymphgefäßsystems zu fördern. Sie ist damit als ein wesentlicher Bestandteil der komplexen Physikalischen Entstauungs-therapie (KPE) in sinnvoller Kombination mit Kompression, Hautpflege, entstauender Gymnastik und kompetenter individueller Aufklärung oft die einzig wirksame, kausale Behandlung von Lymphödemen, Phlebo-lymphostatischen Ödemen und Lipödem.
Technik:
Die ML ist eine sehr sanfte massageähnliche Entstauungstechnik , bei der man sich mit sanftem Druck, spezieller Grifftechniken bedient (Schöpfgriff, Pumpgriffe in Form stehender Kreise etc.) und die mit flach aufliegender Hand von proximal nach distal langsam und rhythmisch in Richtung der zentralen Hauptlymphknoten ausgeführt wird, wobei man sich an der Anatomie des Lymphsystems orientiert; dies immer mit dem Ziel, die Lymphangiomotorik und damit das Lymphzeitvolumen zu steigern. Hierbei wird im Gegensatz zur Massage keine Mehrdurchblutung angeregt, da diese den Druck im arteriellen Schenkel der Kapillaren erhöhen würde. Dies hätte ein kontraproduktives Ergebnis, wie die zusätzliche Wassereinlagerung, zur Folge.
Anwendungs-/Problembereiche:
- Primäre, anlagebedingte Lymphödemen
- Posttraumatische und postoperative Schwellungen
- Schwellungen nach Mamma-Carcinom
- Hämatome und Muskelfaserrissen
- Diffuses Schwellungsgefühl (wie es unter anderem bei Fibromyalgie vorkommt)
- Rheumatischen Erkrankungen
- Geschwollene Beine in der Schwangerschaft
- Offene Wunden
- Chronisch venöse Insuffizienz
- Schwellung nach Lymphknotenentfernung
- Akute Schwellungen nach Unfällen und Operationen